Facebook Jobs nun endlich auch in Deutschland verfügbar

Seit Anfang des Jahres ist die Möglichkeit in aller Munde, mit Facebook Jobs Stellenanzeigen direkt über Facebook zu schalten. Nach dem Rollout in über 40 Ländern Ende Februar warteten Recruiter mit Spannung darauf, dass das neue Feature auch in Deutschland verfügbar sein würde. Nun ist es soweit: Facebook Jobs ist ab sofort auch in Deutschland offiziell am Markt. Für wen sich das Tool lohnt und wie Sie es einsetzen können, erfahren Sie bei uns im Blog.

Warum bietet Facebook jetzt auch Stellenanzeigen an?

Wenn man an erfolgreiche soziale Karrierenetzwerke denkt, kommen den meisten wahrscheinlich zuerst Namen wie Xing oder LinkedIn in den Sinn. Diese Netzwerke sind darauf spezialisiert, das Networking zwischen Professionals zu ermöglichen und bieten ebenfalls vielfältige Möglichkeiten für Recruiter, Stellen auszuschreiben.

Facebook hingegen ist bisher noch nicht unbedingt dafür bekannt, eine zentrale Anlaufstelle für die Stellenausschreibung zu sein. Natürlich nutzt eine große Anzahl von Unternehmen die Möglichkeiten des Social Web und ist so auch auf Facebook aktiv, z. B. mit einer eigenen Unternehmensseite oder durch Paid Advertising. Diese Möglichkeiten haben ebenfalls Einzug in die Strategien vieler Recruiting-Abteilungen gehalten und das Teilen und Bewerben von Stellenanzeigen auf Facebook innerhalb einer Recruitment-Marketing Kampagne ist nichts Ungewöhnliches mehr.

Mit der direkten Stellenanzeigenschaltung geht Facebook aber nun einen Schritt weiter und verfolgt dabei ein klares Ziel: Marktanteile im Bereich der Karrierenetzwerke zu gewinnen. Dass dieser Markt durchaus lukrativ ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen. Xing hat im Jahr 2017 einen Jahresumsatz von 187,8 Millionen Euro gemeldet, LinkedIn kommt allein in Quartal 4 desselben Jahres auf unglaubliche 1,3 Milliarden US-Dollar Umsatz. Facebook will an diesem Erfolg nun ebenfalls partizipieren und verfolgt dabei eine gezielte Strategie.

Auf Xing und LinkedIn sind zu großen Teilen Zielgruppen aus dem White-Collar Bereich vertreten. Das bedeutet, viele Nutzer sind in administrativen oder management-bezogenen Berufen tätig und verfügen nicht selten über einen akademischen Hintergrund. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass viele Berufsgruppen nicht adäquat in diesen Netzwerken abgebildet werden, wie z. B. Servicekräfte im Bereich Handel oder Gastronomie.  Hier setzt Facebook an und will mit seinem Angebot besonders kleine und mittelständische Unternehmen ansprechen, die lokale Arbeitskräfte gewinnen und unkompliziert Sourcing in sozialen Netzwerken betreiben wollen. Dies zeigt sich auch darin, dass es keine Möglichkeit zur ATS-Anbindung gibt, sodass alle Stellenanzeigen manuell geschaltet und verwaltet werden müssen. Das mag für kleinere Betriebe durchaus eine interessante Möglichkeit sein, ist für größere Unternehmen mit einer entsprechenden Recruiting-Infrastruktur aber eher unpraktisch. Mit dem Fokus auf kleinere Unternehmen und Stellen aus dem Blue-Collar Bereich will Facebook neue Umsatzpotentiale aktivieren, die von den generischen Karriere-Netzwerken bisher noch nicht extensiv genutzt werden.

Jobs auf Facebook - wie funktioniert es?

Stellenanzeigen schalten auf Facebook ist vor allem eins – schnell und unkompliziert. Die einzigen Voraussetzung sind ein Facebook-Konto und eine Unternehmensseite. Eine Stellenanzeige kann entweder direkt über die Beitragsfunktion der Unternehmensseite gepostet werden oder über das Job-Dashboard in der linken Seitenleiste auf der Facebook-Startseite.

Im dann angezeigten Stellenanzeigen-Editor können die wichtigsten Informationen zur Stelle, wie Berufsbezeichnung, Standort oder Art der Beschäftigung eingetragen werden. Außerdem ist es möglich, eine ausführliche Stellenbeschreibung hinzuzufügen. So können sich Kandidaten direkt im Netzwerk über die Stelle informieren. Diese Beschreibung erscheint jedoch erst, wenn die Stellenanzeige tatsächlich geklickt wird und ist auf maximal 5.000 Zeichen limitiert. Unternehmen sollten daher darauf achten, die Stellenbeschreibung kurz aber aussagekräftig zu halten.

Eine weiteres interessantes Detail ist die Möglichkeit, Fragen einzufügen, die von Kandidaten bei einer Bewerbung beantwortet werden müssen. Zur Verfügung stehen Ja/Nein-, offene und Multiple-Choice-Fragen. So erhalten Recruiter die Möglichkeit, zusammen mit der Bewerbung wertvolle Informationen, z.B. zur Motivation des Kandidaten oder zu relevanten Vorkenntnissen abzufragen. Die Bewerbung wird vom Kandidaten direkt innerhalb von Facebook verschickt und erscheint im Messenger, über den auch die weitere Kommunikation abgewickelt wird. Optional kann zusätzlich eine E-Mail Adresse hinterlegt werden, an die die Bewerbung ebenfalls versendet wird. Der Recruiter erhält dabei allerdings keinen vollständigen Lebenslauf, sondern nur die arbeitgeberbezogenen Daten aus dem Facebook-Profil. Die Beurteilung der Eignung für die Position ist also maßgeblich von der Qualität des Facebook-Profils abhängig.

Stellenanzeigen bleiben automatisch 30 Tage lang online. Eine Verlängerung ist nicht möglich, allerdings kann die Stellenanzeige einfach neu erstellt und wieder gepostet werden. Die Ausspielung erfolgt über den Feed, den Marketplace, die Unternehmensseite sowie über das Job-Dashboard, das über die Facebook-Startseite erreicht werden kann. Dieses bildet die zentrale Sammelstelle für alle Stellenanzeigen auf Facebook. Kandidaten können dort nach Standort, der Art der Beschäftigung und der Branche filtern, um so ihre Suche zu präzisieren. Die Branchenübersicht wird dabei dynamisch an den jeweiligen Standort angepasst und kann so unterschiedlich zusammengestellt sein.

Beispiel einer Jobsuche in München

Beispiel einer Jobsuche in Düsseldorf

Außerdem werden auf Facebook geschaltete Stellenanzeigen automatisch auch auf Google for Jobs ausgespielt. Google zieht sich die geschalteten Stellenanzeigen direkt von Facebook und macht diese über sein Jobbörsen-Feature zugänglich. Besonders für Unternehmen, die keine zusätzlichen Tools zur Generierung von Reichweite nutzen, ist das ein nützlicher Effekt, um Traffic auf die eigenen Stellenanzeigen zu bekommen.

Tipps für erfolgreiches Job-Posting

Um eine Stellenanzeige auf Facebook erfolgreich zu machen, sollten Recruiter einige Hinweise beachten:

  • Kurz ist königlich: Auch wenn es keine ideale Länge für einen Post auf Facebook gibt, sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass mehr als 50% der Nutzer auf einem Smartphone oder Tablet unterwegs sind. Ein Posting sollte daher alle relevanten Informationen kompakt und ansprechend zusammenfassen. Faustregel: Die ersten 4 Wörter des Posts entscheiden darüber, ob ein Kandidat mehr erfahren will oder weiterscrollt.
  • Bilder sind bereichernd: Facebook-Posts mit Bildern haben doppelt so viel Engagement wie vergleichbare Posts ohne Bild. Nutzen Sie diesen Effekt und verwenden Sie Bilder in Ihrem Posting, die einen Eindruck von der Arbeitsatmosphäre bei Ihnen vermitteln. Grundsätzlich gilt: Echte Menschen und echte Orte sind besser als Stock-Material ohne Bezug zu ihrem Unternehmen. Allerdings sollte das Bildmaterial dann in guter Qualität verfügbar sein.
  • Reichweite ist riesig: Der Erfolg eines jeden Posts steht und fällt mit der erzielten Reichweite. Neben der Optimierung des Postings ist es daher wichtig, dieses möglichst effektiv zu verbreiten. Neben der Teilen-Funktion auf der Unternehmensseite können auch Mitarbeiter das Posting teilen, um so die Reichweite zu vergrößern. Dies kann besonders dann effektiv sein, wenn Kandidaten lokal gefunden werden sollen. Weiterhin könne Unternehmen Job-Postings ebenso wie normale Postings mit einem Budget bewerben. So wird das Posting für eine größere Zielgruppe ausgespielt und die Reichweite vergrößert sich enorm.

Fazit

Mit der neuen Funktion zur Stellenanzeigenschaltung bietet Facebook ein interessantes Werkzeug für Recruiter, Kandidaten anzusprechen. Besonders für kleinere und mittelständische Unternehmen bietet das Tool eine gute Möglichkeit, das eigene Portfolio zu ergänzen und unkompliziert Social Recruiting zu betreiben. Die große Anzahl von Nutzern und vor allem die Möglichkeit, passive Kandidaten auf Stellen aufmerksam zu machen, sprechen dafür, Facebook für die nächste Anzeigenschaltung in Betracht zu beziehen.

Dabei sollte allerdings im Blick behalten werden, dass Facebook Jobs vor allem für Stellen im Blue-Collar Bereich ausgelegt ist, was durch den lokalen Fokus, die Ausrichtung des Tools auf kleinere Betriebe und fehlende Schnittstellen unterstrichen wird. Außerdem ist ein Blick auf die Nutzerstatistik von Facebook sehr aufschlussreich. So ist die größte Gruppe der deutschen Facebook-Nutzer (ca. 29%) zwischen 25 und 34 Jahren alt. Danach folgen mit jeweils ca. 20% die Gruppen der 18-24 bzw. 35-44 Jährigen. Je nach Zielgruppe und Stelle sollten Recruiter diese Statistiken im Blick behalten, um sicherzustellen, dass eine Stellenanzeige die richtigen Kandidaten erreicht. Ein Ersatz für die generischen Karrierenetzwerke mit ihren vielfältigen Networking-Möglichkeiten und Gruppen wird Facebook mit dem neuen Tool auf absehbare Zeit aber nicht werden. 

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